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Aus Stahlschrott werden Eisenpigmente

18.05.2011, Uerdingen

RHEWUM lieferte erneut Siebmaschinen für die Eisenoxidproduktion der Lanxess AG in Uerdingen.

Nach umfangreichen Versuchen zur Aufbereitung der Sekundärrohstoffe bei RHEWUM im Jahr 1999, die zu einer Beauftragung führten, wurden die stark beanspruchten Maschinen nach 11 Jahren Dauerbetrieb gegen neue, baugleiche ausgetauscht. Der Lieferumfang umfasst eine Förderrinne Typ RIU 600x4500 sowie ein Linearschwingsieb Typ RIUS 1000x2000/2. Die Trennaufgabe besteht in der Absiebung von Stahlschrott sowie Gusseisenspänen als Sekundärrohstoff für die nachgeschaltete Pigmentherstellung.   Verfahren Die Herstellung von Eisenoxidpigmenten begann im Jahre 1926 am Chemiestandort Uerdingen, nachdem Dr. Julius Laux das Verfahren 1925 erfand. Ziel war es ursprünglich, aus einem Nebenprodukt der Anilinherstellung ein technisch verwertbares Produkt zu erzeugen. Dieses Verfahren ist beispielhaft in seiner konsequenten Nutzung der bei der Synthese der Eisenoxidpasten entstehenden Reaktionswärme. Diese wird zur Erzeugung von Dampf oder warmem Wasser für weitere Prozessschritte genutzt. Ergebnis ist ein Verfahren, das nahezu ohne von außen zugeführte Wärme auskommt und dessen Energieeffizienz derzeit nicht zu übertreffen ist. Das Patent von 1925 war die Basis für über 330 Patente, die seitdem über Eisenoxide erteilt wurden. Meilenstein der Entwicklung waren die mikronisierten Pigmente im Jahr 1964, die der Durchbruch der Pigmentanwendung in Farben und Lacken aber auch in Kunststoffen und Kunstfasern waren. Diese Pigmente lassen sich besser dispergieren und zeigten dennoch eine hohe Farbstärke und Farbkonstanz. Dahinter stand eine effiziente Technologie, die Oxide zu Teilchen reproduzierbarer Größe zu zermahlen. Erreicht wurde dies mit sogenannten Dampfstrahlmühlen. 1999 wurde das erste Mal begonnen, die Eisenoxidpigmente in zirkulierenden Wirbelschichten zu tempern. Oxidativ entstehen so rote, reduktiv schwarze Pigmente. Vertrieben werden diese Pigmente unter dem Namen Bayferrox©.  


Lanxess Gegründet im Jahre 1863 aus der Bayer AG ist Lanxess seit 2005 ein global agierender Spezialchemie-Konzern, der 2010 einen Umsatz von mehr als 7 Milliarden Euro erzielte sowie nahezu 15.000 Mitarbeiter in 24 Ländern beschäftigt. Lanxess produziert an 45 Produktionsstandorten. Hauptstandort der Unit Inorganic Pigments ist Krefeld-Uerdingen mit 600 Mitarbeitern von gesamt ca. 1.900 Mitarbeitern am Standort. Produziert werden in Krefeld etwa 240.000 Tonnen Eisenoxide pro Jahr. Damit ist der Standort der weltweit größte für die Herstellung anorganischer Pigmente.   Das Kerngeschäft von LANXESS bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffen, Kautschuken, Zwischenprodukten und Spezialchemikalien.


Quellen: Dr. Ulrich Koemm, Mitglied des Vorstandes der LANXESS AG zum Festakt 80 Jahre Eisenoxide aus Uerdingen, 2006 Internetseite Lanxess

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