RHEworldThink green!

Kapazitätserweiterung und Qualitätsverbesserung bei bestehenden Düngemittelanlagen

26.09.2018, Varna, Bulgarien

Der führende Hersteller von Stickstoffdüngern in Südosteuropa und führender Produzent von Phosphatdüngemitteln auf der Balkanhalbhinsel, Agropolychim AD, war mit der Aufgabe konfrontiert, eine in die Jahre gekommene Siebmaschine zu ersetzen und die Produktqualität an die aktuellen Standards anzupassen.

Die Aufgabeleistung von 100 t/h sollte beibehalten werden, während sich der Trennschnitt von 10 mm auf 5 mm änderte und eine zusätzliche Enstaubung bei 1 mm zur Siebaufgabe hinzukam.

Modifikationen der bestehenden Stahlträger waren nur stark begrenzt möglich, was bei der Auslegung der neuen Maschine berücksichtigt werden musste. Durch die Position im oberen Teil des Gebäudes mit Einschränkungen der möglichen Bauhöhe sowie der zuführenden und abgehenden Verbindungen  und  der Einbaufläche, war ein maßgeschneidertes Maschinendesign die einzige Lösung; deshalb entschied der Düngemittelproduzent sich für eine kundenspezifische und flexible Lösung aus Remscheid. Um die installierte Maschine zu beurteilen, besuchte RHEWUM den Kunden Agropolychim AD in Varna (Bulgarien), begutachtete die vorhandene Fläche und nahm Maß für die Anschlussstellen der neuen Maschine. Die verfügbare Höhe für die neue Siebmaschine lag bei gerade mal 2,8 Metern. Daher wurden später die Verteil- und Auslaufschurren speziell entwickelt und zwischen den Betonfußboden eingebaut.

Düngemittelarten

Agroplychim AD verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von:

  • Ammoniumnitrat - 400.000 t oder Urea Ammoniumnitrat – 800.000 t
  • Mono-/Diammoniumphosphat – 300.000 t oder Triple-Superphosphat 330.000 t

Zusätzlich zur eigenen Produktion bezieht das Unternehmen von seinen Partnern jährlich ungefähr 300.000 t  Phosphatdünger, MAP/ DAP und NPK-Dünger. All diese Düngerarten sollen mit nur einer Siebmaschine verarbeitet werden. Aus diesem Grund wurde die flexible direkt erregte Siebmaschine Typ WAF vorgeschlagen; diese kann die verschiedenen Siebaufgaben erfüllen und spart unnötige Kosten für zusätzliche Geräte.

Entscheidung für die RHEsonox® Siebmaschine

Die Siebmaschine Typ WAF ist eine Kombination aus direkt erregtem Sieb und einer linearschwingenden Förderrinne. Diese Siebmaschine zeichnet sich durch geringe Ausfallzeiten, wenig Platzbedarf sowie eine schnelle und einfache Instandhaltung aus. Zudem ermöglicht sie eine maximale Aufgabemenge mit hoher Ausbringung und geforderter Reinheit, was die ideale Kombination zur Siebung von Düngemittel darstellt.

Die Linearschwingung wird durch zwei gegenläufige Unwuchtmotoren erzeugt, die den Dünger über das Sieb transportiert. Die zusätzliche direkte Erregung des Siebgewebes und der automatische Selbstreinigungszyklus mit Beschleunigungen von bis zu 15 g helfen, das Siebgewebe zuverlässig frei zu halten -  selbst bei der Siebung klebriger Materialien. Durch das Zusammenwirken des Antriebs und der Erregung können siebschwierige Düngemittel selbst bei hoher Aufgabemenge präzise klassiert werden.

Die Tatsache, dass hohe Produktreinheiten von mindestens 85 Prozent bei allen wesentlichen Fraktionen erreicht werden; besonders bei den wertvollen Fraktionen; bestärkte die Gründe für die Wahl der WAF. Die Siebung von feinen Materialien mit hoher Effizienz und großen Aufgabemengen erfordert eine präzise Anpassung aller Maschinenteile. Die Einstellung der Amplitude muss für jedes Siebdeck individuell vorgenommen werden, um einen optimalen Siebprozess für jede Fraktion zu gewährleisten. Die elektrische Steuerung der Schwingköpfe erlaubt eine unbegrenzte Kontrolle der Schwingungen während des Betriebes und ermöglicht damit eine perfekte Anpassung der Schwingungsamplitude an wechselnden Produkte.

Ein weiterer ausschlaggebender Grund für die Entscheidung des Kunden zugunsten von RHEWUM war der Aspekt, dass die Siebanlage in den vorhandenen Raum nachgerüstet werden konnte und damit die Umbaukosten wirtschaftlich gehalten werden konnten.

Siebversuche

Bei der Auslegung und Optimierung von Produktionsanlagen ist es auch heutzutage unausweichlich, Versuche durchzuführen; trotz aller neuen Entwicklungen in diesem Bereich. Das hauseigene Technikum von RHEWUM ermöglicht es, Laborergebnisse mit den voraussichtlichen Produktdaten zu vergleichen. Diese Ergebnisse spielen eine große Rolle beim Auslegungsprozess der betreffenden Maschine und sind entscheidend für den späteren Erfolg in der Produktion.

Der Siebmaschine werden 100 t/h granuliertes Düngemittel mit einer Schüttdichte von 0,92 t/m³ zugeführt. Der Wasseranteil des Aufgabeguts liegt bei maximal 1,0 Gew. %. Wegen der räumlichen Einschränkungen beim Kunden, wurde die Siebmaschine Typ WAF mit einem ähnlichen Material getestet, um die vorhandene Siebfläche bestmöglich zu optimieren.

Verschiedene Siebgewebe wurden zudem ausprobiert, um die passendste Lösung für den Kunden zu finden. Bei Quadratmaschen war eine leichte Verstopfung zu beobachten, rechteckige Maschen konnten hingegen erfolgreich getestet werden. Grund für das Verstopfen der Maschen war die hohe spezifische Belastung in der kompakten Maschine. Die dicke Materialschicht drückte dabei die kreisförmigen Partikel in die quadratischen Öffnungen und verstopfte somit das Gewebe, was bei der rechteckigen Masche nicht der Fall war.

Zusammenfassung

Zusammen mit dem Kunden designte, lieferte und kommissionierte RHEWUM eine hoch effiziente und flexible Siebmaschine für verschiedene Düngemittelsorten mit hohen Kapazitäten. Die Maschine des Typs WAF wurde auf Basis positiver Erfahrungen bei Düngemittelanlagen in der Vergangenheit gewählt. 

Zurück zur Übersicht

Auch interessant

10.01.2008,

RHEWUM in Remscheid: Produktion wird erweitert – Fachkräfte sind gesucht

Artikel lesen

03.10.2008,

Überarbeitete Mehrdecksiebmaschine MDS von RHEWUM

Artikel lesen

17.10.2008,

BMA erteilt RHEWUM den Zuschlag über 3 große Schwingförderrinnen

Artikel lesen

18.11.2008,

Maschinenüberwachung mit dem RHEWUM ScreenGuard

Artikel lesen